SKOPOS VIEW hilft

Perspektivwechsel: Wir tauschen Tastatur gegen Presslufthammer

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Mit Entsetzen haben wir die Bilder der schlimmen Flutkatastrophe im Juli 2021 verfolgt und für uns war sofort am nächsten Tag klar: Wir wollen helfen! Nicht nur mit Spenden, sondern wir wollen mit anpacken. Dass es Gemeinden und Orte in unserer direkten Umgebung, keine 15 km von unserem Hürther Büro aus entfernt, so schlimm getroffen hat und Menschen nun vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, hat uns sehr berührt.

Also Ärmel hoch, und los! Aber halt … erst einmal mussten wir uns informieren, wo wir konkret helfen können. Die Lage war zunächst unübersichtlich, aber wir erhielten einen Kontakt aus dem nahegelegenen Erftstadt-Blessem, dessen Fotos der Zerstörung durch die Weltpresse gingen. Zunächst mussten wir unsere Flexibilität unter Beweis stellen: Im Katastrophengebiet wird nur von Tag zu Tag geplant. Was wir genau tun sollten, wurde uns erst am Tag selbst mitgeteilt. Ausgerüstet mit Arbeitskleidung, Gummistiefeln und Handschuhen haben wir uns also auf den Weg gemacht. Die Unsicherheit, was uns erwarten wird, war spürbar und wir waren alle etwas aufgeregt.

Vor Ort wurden wir herzlich empfangen und in zwei Gruppen aufgeteilt: Es galt, eine Kneipe zu entrümpeln und in einem Wohnhaus den Estrich zu entfernen. Hochmotiviert ging es für uns an die Arbeit. Und dabei stellten wir recht schnell fest, wie wenig körperlich unser Bürojob eigentlich ist. Schutt schaufeln, Eimer füllen, Schubkarren und Container beladen, das war alles neu für uns. Wir mussten uns daher zunächst einmal einarbeiten und organisieren: Welche Tätigkeiten sind zu erledigen? Wie bedienen wir die vorhandenen Maschinen und Werkzeuge? Wer von uns kann was besonders gut? Wie erledigen wir unsere Aufgaben am effizientesten? Schaffen wir es, eine Menschenkette zu bilden, um schneller zu sein? Wichtig war auch in dieser Situation: Kommunikation und aufeinander achten – eine Gemeinsamkeit zu unserem „normalen“ Job.

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Daher wechselten wir uns in unseren Aufgaben schnell ab und entwickelten eine gewisse Routine: Estrich aufstemmen, Eimer füllen, tragen, Container füllen und von vorne. Die Pausen zwischendurch haben wir genutzt, um uns untereinander und mit anderen Helfern auszutauschen und das Gesehene zu verarbeiten. Und was wir dabei spüren: Zusammenhalt und Solidarität. Es ist ergreifend zu sehen, was Menschen leisten können, wenn sie sich gegenseitig unterstützen. Auch uns als Team hat der Tag noch einmal auf eine besondere Art zusammengeschweißt. Nach 1,5 Jahren Pandemie sehen wir uns an diesem Tag übrigens zum ersten Mal in großer Runde wieder und gehen gestärkt (wenn auch körperlich geschwächt) nach Hause.