Die Kraft der Wertschätzung im Arbeitskontext.
Eine Perspektive der jüngeren Generation.
Anlässlich der im August erschienenen brandeins diskutierten auch wir vor Kurzem im Team über dieses komplexe Thema, was mich zum Nachdenken anregte und dazu inspirierte, meine Gedanken und Erfahrungen dazu zu teilen. Denn besonders für die jüngere Generation, zu der auch ich gehöre, spielt Wertschätzung eine entscheidende Rolle im Arbeitskontext.
Für mich ist sie nicht nur noch „nice to have“, sondern ein Must-have. Warum? Weil Wertschätzung nicht nur meine Arbeitsleistung steigert, sondern auch die Verbindung zum Unternehmen vertieft. Wenn ich mich geschätzt fühle, bin ich motivierter, mein Bestes zu geben. Es schafft ein positives Arbeitsumfeld, in dem Ideen fließen und Innovation blüht.
Die Veränderung der Arbeitswelt und ihre Auswirkungen
Für die jüngere Generation, die oft nach Sinn und Bedeutung in ihrer Arbeit sucht, ist Wertschätzung eine treibende Kraft. Ein Grund für diesen Wandel ist die Veränderung der Arbeitswelt, die von technologischem Fortschritt, Vernetzung und ständigem Wandel geprägt ist. In der Vergangenheit blieben Menschen aufgrund von begrenzten beruflichen Alternativen und sozialen Erwartungen lange bei dem gleichen Arbeitgeber. Heutzutage findet viel häufiger ein Wechsel des Arbeitgebers statt. Meine Generation ist in einer dynamischen Welt aufgewachsen, wo Schnelllebigkeit, Flexibilität und Vielfalt zur Normalität geworden sind. Wir streben nach beruflicher Entwicklung und haben auf dem Arbeitsmarkt eine vielfältige Auswahl an Arbeitsplätzen.
Wir sind von sozialen Medien und ständiger Vernetzung geprägt und sind es gewohnt, Feedback und Anerkennung in Echtzeit zu erhalten. Das spiegelt sich auch in unserem Arbeitsverhalten wider. Bezahlung oder Benefits stehen nicht mehr im Vordergrund. Wir sehnen uns nach Feedback, nicht nur in jährlichen Mitarbeitendengesprächen, sondern kontinuierlich. Wir möchten wissen, dass unsere Arbeit gesehen und geschätzt wird. Es geht nicht nur um Lob, sondern auch um konstruktive Kritik, die uns hilft, uns weiterzuentwickeln. Wir wollen in Entscheidungen einbezogen werden und das Gefühl haben, einen echten Beitrag zu leisten.
Die Notwendigkeit einer wertschätzenden Unternehmenskultur
Ich bin mir sicher, Unternehmen, die die Bedeutung von Wertschätzung erkennen und sie in ihre Unternehmenskultur integrieren, werden die Loyalität und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeitenden bemerken. In einigen Unternehmen wird Wertschätzung jedoch noch nicht ausreichend praktiziert. Meine Erfahrung, die ich bisher gemacht habe, zeigt, dass sich Unternehmen meist auf Aspekte wie Engagement oder Commitment konzentrieren, während Wertschätzung häufig zweitrangig in der Unternehmenskultur betrachtet wird.
Auf dem heutigen Arbeitsmarkt, der bereits vom Fachkräftemangel getrieben ist und sich zusätzlich dadurch auszeichnet, dass ältere Generationen allmählich den Arbeitsmarkt verlassen, ist es für Unternehmen entscheidend, sich gegenüber der jüngeren Generation als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und die jungen Mitarbeitenden an sich zu binden. Das macht eine wertschätzende Unternehmenskultur zu einem der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Zukunft.
Maßnahmen zur Stärkung der Wertschätzung in Ihrem Unternehmen
Die Umsetzung einer wertschätzenden Kultur ist jedoch nicht ohne Herausforderungen und ein Allheilmittel gibt es sowieso nicht. Wie Wertschätzung im Unternehmen verankert werden kann, ist abhängig vom Unternehmen, der Branche und besonders von den Bedürfnissen und Wünschen der Mitarbeitenden. „One size fits all“ ist im Fall der Wertschätzung keine Lösung.
Den Status-quo Ihrer Unternehmenskultur zu erfassen, ist ein erster sinnvoller Schritt. Darauf folgt, Maßnahmen individuell für Ihr Unternehmen zu entwickeln, die eine wertschätzende Kultur stärken, und Ihre Mitarbeitenden langfristig an Sie bindet.