Ein Erfahrungsbericht von Vanessa Ufer
Wie gut funktioniert eigentlich ein Praktikum im Home-Office?
Studierende und Absolventen stehen während der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen: Wo kann ich Arbeitserfahrung sammeln und ein Praktikum machen, wenn bundesweite Kontaktbeschränkungen gelten und sich viele Unternehmen in Kurzarbeit befinden? Und müssen Unternehmen nun auf die Unterstützung verzichten, da eine Einarbeitung nicht garantiert werden kann? SKOPOS VIEW sah das nicht so und hat mit mir das Projekt „Praktikantin zu 100 Prozent im Home-Office“ gestartet.
Grundsätzlich gibt es viele Unterschiede zwischen einem klassischen „normalen“ Praktikum vor Ort und einem Remote-Praktikum. Am deutlichsten spürbar ist es beim Kontakt zu den einzelnen Teammitgliedern, da die Kommunikation zu 95 Prozent virtuell stattfindet. Die Einarbeitung ist im Vergleich kürzer und für einen persönlich dadurch intensiver. Das bedeutet aber auch, dass es weniger Möglichkeiten gibt, einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Es fällt schwerer, sich authentisch zu zeigen und das Team richtig kennenzulernen. Denn im Praktikum geht es auch darum, Beziehungen aufzubauen und sich nachhaltig für die berufliche Zukunft zu vernetzen.
Zeit-Management und Absprachen sind nicht unwichtig
Das Praktikumsmodell fordert von allen Beteiligten eine gute Arbeitsorganisation, ein möglichst stabiles Zeit-Management, selbstständiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein. Damit ist nicht nur die Arbeit gemeint, denn bei den vielen neuen Aufgaben besteht durchaus die Gefahr, die Pausen und den Bewegungsausgleich gerne mal zu vernachlässigen. Letztendlich betrifft ein gesundes Maß an Selbstdisziplin eben alle vom Home-Office betroffenen Menschen.
Während bei einem traditionellen Praktikum vor Ort die erste Zeit oft sehr theoretisch verläuft und man den anderen Team-Mitgliedern beim Erledigen gewisser Aufgaben über die Schulter schaut, steht beim Remote-Praktikum das Endprodukt, also die finale Aufgabenlösung im Fokus. Durch den geringeren Kontakt ist ein höheres Maß an Selbstständigkeit notwendig, was auch mal bedeutet, selbst Dinge nachzuschlagen oder auszuprobieren. Letztendlich führt das aber dazu, die eigenen Stärken und Schwächen noch besser kennenzulernen und allgemein sehr viel in kurzer Zeit dazulernen zu können. Was dabei auf der Strecke bleiben kann, ist der realistische Einblick in die tägliche Arbeit der anderen Team-Mitglieder und deren Kontakt zum Kunden. Es ist deshalb wichtig, auf eine konstante und ausführliche Kommunikation zu achten und sich regelmäßig zu Problemen, Aufgabenschritten und das persönliche Wohlergehen auszutauschen.